Der Schützenverein Schwagstorf wurde im Jahr 1890 gegründet. Bedauerlicherweise sind die Aufzeichnungen aus der Gründerzeit bis zum 2. Weltkrieg durch Kriegseinwirkungen verlorengegangen. Daher stützen sich die Angaben zu dieser Zeit weitgehend auf mündliche Überlieferungen. Auf dieser Grundlage hat der Verein versucht, diese Zeit -soweit möglich - aufzuarbeiten.
Der erste König in Schwagstorf hieß im Jahr 1890 Heinrich Dieckhoff. Auf einer großen Tafel, die im Vereinslokal Reinermann hängt, sind die Namen aller Könige, soweit sie sich noch nachweisen ließen, festgehalten.
- Hinweis im Verzeichnis der Könige -.
Auch in der Geschichte der Festplätze gibt es Lücken. So ist nur bekannt, dass in den Jahren nach dem 1. Weltkrieg das Fest wiederholt auf dem Schultenhof stattfand. Ab 1926 wurde dann das Schützenfest auf einem Platz unterhalb des Westerbergs verlegt, heute noch im Volksmund bekannt als " Alter Schützenplatz ". Der feuchte, lehmige Untergrund machte es jedoch notwendig, sich nach einem geeigneten Festplatz umzusehen. Die Wahl fiel auf das Gelände unterhalb des Stönnebergs, ein Grundstück des Gastwirtes Josef Reinermann. Bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges wurden dort, allerdings ohne Gebäude und feste Einrichtungen, die Schützenfeste gefeiert. Der Krieg verhinderte dann für mehrere Jahre die Durchführung dieses Volksfestes.
Erst im Jahr 1949 trafen sich die Schützenbrüder zu einer Versammlung und beschlossen, die alte Tradition wieder aufzunehmen. So wurde 1950 das erste Schützenfest der Nachkriegszeit im Garten hinter der Gaststätte Broermann gefeiert. Regent war der König des Jahres1939, Anton Hülsmann. Er stiftete eine neue Kette, die noch heute als Damenkette dient und die Namen der Königinnen festhält. Im Jahr darauf schaffte der Verein eine neue Kette für den König an. Auf diesem ersten Schützenfest nach dem 2. Weltkrieg errang Heinrich Redeker die Königswürde. In den folgenden Jahren diente sowohl das Gelände unterhalb des Stönnebergs als auch das Wäldchen auf dem Schultenhof als Festplatz. Für die Festtage musste die Versorgung mit Strom und Wasser provisorisch erfolgen. Wie schon erwähnt, gingen durch die Kriegsereignisse wichtige Dokumente und Unterlagen des Vereins verloren, unter anderem die erste Königskette und die alte Schützenfahne. Mit der Wiederbelebung des Schützenwesens nach dem 2. Weltkrieg wurde zunächst vom Schneidermeister Johann Krieger in Handarbeit eine Fahne gefertigt. Im Jahr 1954 konnte der Verein dann eine neue Fahne einweihen. Das Symbol dieser Fahne, ein Schwan, weist auf die Entstehung Schwagstorfs hin. Nachdem die damalige Besitzerin des Schultenhofes, Frau Anneliese Rennen, mit Schreiben vom 09.07.1961 die Verlegung des Festplatzes zum Stönneberg angeregt hatte, entschloss sich der Vorstand, eine endgültige Lösung zu schaffen. Unter anderem hatte Frau Rennen in ihrem Schreiben auf die besondere Eignung des Platzes am Stönneberg hingewiesen. Nach intensiver Vorarbeit im Vorstand und tatkräftiger Mithilfe der Schützenbrüder konnte im Jahr 1962 der Grundstein für die erste Schützenhalle gelegt werden. In Verbindung mit diesem Bau wurde ein Schießstand errichtet. Das erforderliche Gelände in Größe von 2 Morgen wurde für 30 Jahre vom Gastwirt Franz Reinermann angepachtet. Die Protokolle belegen, dass die Arbeiten an der Schützenhalle weitgehend von den Mitgliedern des Vereins in ehrenamtlicher Tätigkeit ausgeführt wurden.
Die Vorbereitungen für das Jubelschützenfest zum 75 jährigem Bestehen des Vereins, welches vom 29. bis zum 31. Mai 1965 gefeiert wird, sind im vollem Gange. Im Vordergrund steht der Erweiterungsbau der Schießhalle. An Samstagen und in der Woche bietet sich dem Zuschauer am Schützenplatz auf dem Stönneberg ein Bild bienenfleißigen Schaffens. Sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag hatten sich zahlreiche freiwillige Helfer eingefunden, so dass, dank guter Gemeinschaftsarbeit, die Ringmauern des Erweiterungsbaus errichtet werden konnten. Man hofft, dass die Arbeiten weiterhin zügig vorangehen, damit auch die Innenarbeiten frühzeitig abgeschlossen werden können. Einschließlich der neuen Toilettenanlagen wird die Schießhalle mehr als doppelt so groß sein wie heute.
Auf der Generalversammlung am 15. Juni 1969 wurde beschlossen, im kommenden Jahr erstmals ein Kinderschützenfest zu organisieren. Aus dem Schießwettbewerb mit Luftgewehren ging als erster Kinderkönig Gerhard Gerweler hervor. Zu seiner Königin wählte er Margret Goertz. Zum Hofstaat gehörten Josef Küthe und Anita Gerweler sowie Michael Feye und Irmgard Borowski. Die Kette für den Kinderkönig wurde vom Verein angeschafft. Im Jahr darauf stiftete Arnold Voges die Kette für die Kinderkönigin, als der Kinderkönig Gottfried Kasel zu seiner Königin Marie-Theres Voges erkor.
Im Jahr 1982 erhielt der Verein eine neue Schützenfahne die seit vielen Jahren vom Fahnenträger dem Festzug vorangetragen wird. Somit bekam die alte Fahne einen Ehrenplatz in einer Glasvitrine beim Vereinswirt Franz Reinermann. Die neue Fahne wurde am 1. Schützenfesttag 1983 feierlich eingeweiht. An dieser Feier nahmen zahlreiche Nachbarvereine teil.
Auf der Generalversammlung am 11. Juni 1988 beim Vereinswirt Franz Reinermann wurde beschlossen, im Jahre 1990 das 100jährige Bestehen des Vereins als Jubelfest zu feiern. Neben vielen anderen Vorbereitungen stand der Aus- und Umbau der Schützenhalle im Vordergrund. Dank des unermüdlichen Einsatzes des Präsidenten Clemens Volbers, seiner Vorstandmitglieder und vieler freiwilliger Helfer konnten die umfangreichen Arbeiten rechtzeitig zu den Festtagen abgeschlossen werden. So wurde die Raumaufteilung der Halle neu konzipiert und auf der südöstlichen Seite ein weiterer Raum geschaffen. Die sanitären Anlagen wurden neu angelegt. Durch Verklinkern des Gebäudes bekam die Schützenhalle ein ansprechendes Gesamtbild. Auch der Festplatz wurde im Hinblick auf das Jubelfest um einiges erweitert.
Im April des Jubeljahres veranstaltete der Schützenverein als Auftakt zu den Feierlichkeiten aus Anlass des hundertjärigen Bestehens des Vereins ein großes Pokalschießen. An sechs Tagen kämpften weit über 30 Vereine mit ihren Mannschaften und Einzelschützen um die Pokale. Den von König Reinhold Volbers und seinen Adjudanten Hubert Niemeyer und Hubert Krehe gestifteten Jubelpokal erkämfte sich der Schützenverein Haneberg.
Für den Schützenverein Schwagstorf bedeutete das Jahr 1990 die 100. Wiederkehr seiner Gründung. Mit Stolz und Zufriedenheit kann der Verein auf seine Entwicklung zurückblicken. Der Rückblick auf das Gründungsjahr 1890 verweist auf die lange Tradition, in der Schützenvereine dem Dorfleben Jahr für Jahr einen wichtigen Akzent setzen, wenn sie mit dem Schützenfest jung und alt zu frohem Feiern zusammenführen. Harmonische Schützenfeste werden so zum Ausdruck der Dorfgemeinschaft und pflegen und fördern diese gleichzeitig.
An dem Jubelschützenfest 1990 nahmen 33 Schützenvereine und 7 Kapellen und Spielmannszüge teil. Für diese große Schützenkompanie war der Dorfplatz zu klein, und somit wurde im Baugebiet im Bereich der jetzigen Johannes-Freese Str. der Antreteplatz hergerichtet. Nach der Begrüßung durch den Präsidenten und den Grußworten der geladenen Gäste zog sich der imposante Zug durch das festlich geschmückte Dorf zum Festplatz auf den Stönneberg.
Auf der Generalversammlung 1994 wurde beschlossen, den Frühschoppen künftig in der Schützenhalle durchzuführen. Durch diese Maßnahme wurde dem König einiges an Arbeit und finanzieller Belastung abgenommen, weil somit auch "das Spiegeleierbraten" entfiel. Die Bewirtung wird vom Schützenverein durchgeführt. Für das leibliche Wohl sorgt der Imbissbetreiber.
Clemens Volbers stellt sich 1996 nach 40 Jahren als Schützenpräsident nicht mehr zur Wahl. Er wurde in der Versammlung zum Ehrenpräsidenten ernannt. An diesem Tag konnte kein neuer Präsident gefunden werden. Somit wurde am 18.04.1997 eine außerordentliche Generalversammlung einberufen. In dieser Versammlung wurde Theo Schulte zum Präsidenten gewählt.
Durch umgestürzte Bäume und Witterungseinflüsse war die Umzäunung des Schießstandes stark beschädigt und die Sicherheit des Schießbetriebes nicht mehr gewährleistet. Mit Unterstützung der Firmen Sabelhaus und Schulte konnte ein 2 Meter hoher Maschendrahtzaun um den Schießstand errichtet werden.
Am 13.06.1999 wurde erstmals ein vom Ehrenpräsidenten gestifteter Wanderpokal ausgeschossen. Dieser Pokal soll jährlich beim "Clemens-Volbers-Pokalschießen" unter den Schwagstorfer Vereinen und Verbänden unter Leitung des Schützenvereins ausgeschossen werden.
Im Jahr 2000 wurde im Zuge der Vorbereitung der 1000 Jahr Feier vom Mdl R. Coenen eine Niedersachsenfahne überreicht. Diese Fahne wurde erstmals am Volkstrauertag gehisst. Den großen Zapfenstreich zur 1000 Jahr-Feier unter großer Beteiligung der Bevölkerung aus nah und fern wird jeder Schützenbruder in Erinnerung behalten.
Auf der Generalversammlung 2001 wurde ein Antrag zur Verlegung des Schützenfestes von Sonntag - Montag auf Donnerstag - Freitag oder Samstag - Sonntag gestellt. Da diese Versammlung nicht besonders gut besucht war, wurde beschlossen, eine außerordentliche Mitgliederversammlung einzuberufen. Zu dieser Versammlung wurden alle Mitglieder schriftlich eingeladen. Obwohl in einer doch wichtigen Angelegenheit abgestimmt werden sollte, erschienen nur 60 Mitglieder zu dieser Versammlung. In einer geheimen Abstimmung fiel die Entscheidung mit 30 zu 27 Stimmen bei 3 Enthaltungen auf Samstag - Sonntag.
Am 22.09.2005 erschüttert der plötzliche Tod des Präsidenten Theo Schulte die Mitglieder des Schützenvereins Schwagstorf. Theo Schulte war 1997 zum Präsidenten gewählt worden und vorher viele Jahre als 2. Vorsitzender aktiv im Vorstand des Schützenvereins tätig. Als sein Nachfolger wurde Horst Hagen im Februar 2006 zum Präsidenten gewählt.
Da dem Schützenverein ca. 1000 m² Pflastersteine kostenlos überlassen wurden, konnte bis zum Schützenfest 2007 der Schützenplatz in ca. 600 ehrenamtlichen Arbeitsstunden gepflastert werden. Nun ist es möglich, auch bei schlechten Witterungsverhältnissen, mit sauberem und trockenem Schuhwerk das Festzelt zu erreichen.
Im Jahr 2011 stellt Horst Hagen aus persönlichen Gründen das Präsidentenamt zur Verfügung und Thomas Kemper wird zum neuen Schützenpräsidenten gewählt.
Ab dem Schützenfest 2012 dürfen, nach einer Abstimmung in der Generalversammlung, auch die Damen des Vereins den Königsschuss abgeben.
Das vom Ehrenpräsidenten Clemens Volbers erdachte Ortsteilwanderpokalschießen wurde 2013 zum 50. Mal durchgeführt und dieser Wanderpokal wird von den einzelnen Ortsgruppen immer noch hart umkämpft.
Der bisherige Festwirt Andreas Reinermann gab 2014 bekannt, dass er die Bewirtung auf dem Schützenfest ab 2015 nicht mehr übernehmen will. In der Versammlung wurde diskutiert, ob das Schützenfest in Eigenregie durchgeführt werden kann. Man entschied sich dann aber für einen Festwirt. Mit dem neuen Festwirt Herrn Kuhl aus Handrup wurde ein Dreijahresvertrag abgeschlossen. Nachdem diese wichtige Angelegenheit geklärt war, konnte man sich den Vorbereitungen des Jubelfestes zum 125 jährigem Bestehen des Schützenvereins im Jahr 2015 zuwenden. Zunächst wurde ein Festausschuss mit Mitgliedern aus den verschiedenen Ortsteilen der Gemeinde gebildet, damit über Art und Umfang des Schmückens beraten werden konnte. In der ersten Festausschusssitzung wurde beschlossen, welche Aufgabe jeder einzelne Ortsteil übernimmt.
Für das Jubiläum wird ein Emblem zum Anstecken mit dem Vereinswappen und der Aufschrift 125 Jahre bestellt.
Aus Platzgründen wurde beschlossen, für dieses Jubiläum nur die Schützenvereine der Samtgemeinde und die direkt anliegenden Schützenvereine einzuladen.
Im März 2015 wurde ein Jubiläumspokalschießen durchgeführt, an dem 41 Vereine teilnahmen. Beim Wettbewerb um die Pokale der einzelnen Gruppen wurden sehr gute Ergebnisse erzielt. Den Jubiläumspokal sicherte sich Döthen-Stottenhausen mit sehr guten 166,2 Ringen vor Haneberg-Deichwall, dem Gewinner vor 25 Jahren, mit 166 Ringen.